SAP Datendiebstahl: Was ist dran an den Vorwürfen des Softwaredienstleisters Oracle?

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Haben es große Konzerne wirklich nötig, über den Diebstahl geistigen Eigentums an die Spitze zu kommen? Der SAP Datendiebstahl sorgte für einige Aufregung, als interne Dokumente des Unternehmens zum Vorschein kamen.

SAP Datendiebstahl: Viele Jahre des Betrugs?

Scheinbar hat der SAP Datendiebstahl eine längere Tradition und sorgte dafür, dass das Unternehmen seiner Konkurrenz mehr als nur eine Nasenlänge voraus war. Die Journalisten von „Spiegel“ und „Fakt“ fanden heraus, dass SAP wohl wichtige Entwicklungen der Konkurrenz über längere Zeit für sich genutzt hat. Von 1997 bis 2008 soll der SAP Datendiebstahl gegangen sein, wie ein vorliegendes Gutachten der Wirtschaftskanzlei Linklaters belegt.

Die Vorgänge, die hier untersucht wurden, sind in einem Gutachten nachzulesen, das SAP selbst zur Klärung einiger Vorwürfe in Auftrag gegeben hatte. Allerdings kam das Gutachten lange Zeit nicht an die Öffentlichkeit, bis es die ermittelnden Beamten im Hause SAP fanden.

Das Gutachten wurde von der Londoner Kanzlei Linklaters angefertigt und zeigt die Herkunft der Vorwürfe des SAP Datendiebstahls. Es ging um die Übernahme eines Softwaredienstleisters namens TomorrowNow. Durch diese Übernahme war SAP angeblich an vertrauliche Daten gelangt, die wiederum auf den Servern von Oracle lagen.

Der US-Softwareriese ist der größte Konkurrent von SAP. Oracle klagte gegen die Urheberrechtsverletzungen und forderte einen hohen Schadenersatz. Dieser musste seitens SAP in Höhe von 357 Millionen US-Dollar gezahlt werden, das Verfahren wurde danach eingestellt.

Mitwisser im eigenen Hause

Das Gutachten von Linklaters sollte klären, ob es Haftungsansprüche gegen Gerhard Oswald gab, der wiederum an der Übernahme von TomorrowNow beteiligt war. Er wusste wohl um die Urheberrechtsverletzungen und sollte laut Empfehlungen der Kanzlei aus London aus dem Unternehmen „entfernt“ werden.

Die Konzernspitze kam der Empfehlung nicht nach und beförderte Oswald, der seit 2019 sogar Mitglied des Aufsichtsrates ist. Hintergrund der Beförderung statt einer Entlassung war auch, dass Oswald ein Vertrauter von Dietmar Hopp war. Hopp wiederum ist Großaktionär von SAP und Gründer des Unternehmens. Berufliche Nachteile hatte der Vorwurf der Mitwisserschaft damit nicht.

Auch weitere Mitarbeiter von SAP wussten um den Datendiebstahl. Sie waren an den Untersuchungen der Universität Mannheim beteiligt, die wiederum eine Konkurrenzsoftware völlig unabhängig erforschen sollte. Inoffiziell sollte die Konkurrenz aber ausspioniert werden.

Das vernichtende Gutachten fiel der Polizei in die Hände, SAP klagte vor dem Bundesverfassungsgericht auf Nichtzulassung des Gutachtens. Die Beschwerde wurde nicht angenommen, das Strafverfahren gegen SAP Ende 2017 eingestellt. 250.000 Euro mussten an die Staatskasse gezahlt werden.

Über SAP

SAP ist ein international agierendes Unternehmen mit einem deutschen Hauptsitz in Walldorf. Das erklärte Unternehmensziel besteht darin, andere Firmen mit intelligenten Lösungen voranzubringen. SAP gilt als Marktführer bei der Unternehmenssoftware und ist für alle Branchen und Unternehmensgrößen ein wichtiger Partner.

Maschinelles Lernen, Geschäftsanalysen und Internet der Dinge sind die drei Hauptbereiche, mit denen sich SAP befasst und für die Lösungen bereitgestellt werden. Das Unternehmen versucht, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein und setzt dabei vor allem auf die Nutzung eines globalen Netzwerkes.

Wer mehr über SAP oder über den Vorwurf des Datendiebstahls wissen möchte, wendet sich bitte an den deutschen Pressekontakt:

SAP Deutschland SE & Co. KG
Dana Roesiger
Hasso-Plattner-Ring 7
69190 Walldorf
Tel.: +49 6227 763900
E-Mail: dana.roesiger@sap.com

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