Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, vorerst keine Änderungen an ihren Leitzinsen vorzunehmen. Nach einer Reihe von zehn aufeinanderfolgenden Erhöhungen wird nun eine Pause eingelegt. Der Leitzins bleibt bei 4,50 Prozent und der Einlagensatz bei 4,00 Prozent, womit sich beide auf dem höchsten Niveau seit dem Start der Währungsunion im Jahr 1999 befinden.
EZB beschließt Zinspause nach bisherigen Erhöhungen – Reaktionen von Experten
Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen vorerst nicht anzutasten, wird von Experten positiv bewertet. Durch die schnellen Zinserhöhungen der letzten Jahre konnte die Inflation gedämpft und die Erwartungen stabilisiert werden. Diese positive Entwicklung wird voraussichtlich in den nächsten Monaten fortgesetzt. Eine Senkung der Zinsen ist jedoch noch nicht angebracht, da die Inflation weiterhin zurückgehen muss. Besonders hohe Lohnabschlüsse und Risiken im Energiebereich könnten dieses Ziel erschweren, so Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Jan Kluge von Agenda Austria hatte im Vorfeld eine Zinspause erwartet, da sowohl die Kreditnachfrage bei Haushalten und Unternehmen als auch die Konjunktur in Europa schwach sind. Allerdings warnt Kluge davor, die Erwartung zu schüren, dass die Zinsen schnell wieder sinken werden. Aufgrund von Zweitrundeneffekten, insbesondere bei den Lohnsteigerungen, prognostiziert er eine Zinssenkung erst im Jahr 2025.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kreditbestände der Haushalte und Unternehmen im Euroraum nahezu stabil geblieben, wobei sich ein minimaler Anstieg von 0,4% oder 46 Milliarden Euro ergab. Dies steht in starkem Kontrast zu dem beeindruckenden Wachstum von fast einer halben Billion Euro im Jahr zuvor. Experten wie Kluge erwarten sogar, dass der Gesamtkreditbestand in naher Zukunft zurückgehen wird, was seit 2015 nicht mehr der Fall war.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihren datengestützten Ansatz auch zukünftig beibehalten, um die angemessene Höhe und Dauer des restriktiven Niveaus festzulegen. Mit der aktuellen Entscheidung, die Leitzinsen vorerst nicht weiter anzuheben, hat die EZB voraussichtlich den Höhepunkt ihrer Straffungsmaßnahmen erreicht.
Trotz eines deutlichen Rückgangs der Inflation in der Eurozone im September auf 4,3 Prozent nach 5,2 Prozent im August liegt die Teuerungsrate immer noch deutlich über dem Ziel der EZB von zwei Prozent. Im Herbst 2022 hatte die Inflationsrate zeitweise sogar über zehn Prozent betragen. Die EZB wird weiterhin bestrebt sein, die Inflation auf ein nachhaltiges und stabiles Niveau zu bringen.
Die aktuelle wirtschaftliche Situation im Euroraum, insbesondere die milden Rezessionen in Deutschland und Österreich, sind wahrscheinlich ein entscheidender Faktor für die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Angesichts der eingetrübten Konjunktur ist es verständlich, dass die EZB vorerst keine weiteren Zinserhöhungen vornimmt. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren und mögliche negative Auswirkungen auf Unternehmen und Haushalte abzumildern. Die EZB folgt somit einer vorsichtigen und datengestützten Vorgehensweise, um die wirtschaftliche Erholung im Euroraum zu unterstützen.
Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen vorerst nicht weiter anzuheben, wird positiv bewertet. Durch die schnellen Zinserhöhungen der letzten Jahre konnte die Inflation gedämpft und die Inflationserwartungen stabilisiert werden. Eine Senkung der Zinsen ist jedoch noch nicht angebracht, da die Inflation weiterhin rückläufig sein muss. Die EZB wird weiterhin einen datengestützten Ansatz verfolgen und hat vorerst den Höhepunkt ihrer restriktiven Maßnahmen erreicht.