Die Gleitende Langzeit-Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums erhält in der Schienengüterbranche kritische Stimmen. Die Verbände werfen dem Ministerium vor, die Realität und das Potenzial des Schienengüterverkehrs nicht ausreichend zu berücksichtigen. Die Prognose wird als zu stark auf den Straßenverkehr fokussiert und wenig praxisnah angesehen. Die Verbände fordern ein Konzept, das die verkehrs- und klimapolitischen Ziele in Betracht zieht und den Schienengüterverkehr als wichtige Alternative weiterentwickelt. Die Einführung neuer Technologien wie der Digitalen Automatischen Kupplung kann dabei helfen, die Kapazitäten des Schienengüterverkehrs zu steigern.
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Hohe Kapazitäten: Schienengüterverkehr kann bis zu 100.000 Päckchen befördern
Bei einer Pressekonferenz in Berlin äußert Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, seine Kritik an den Prognosen des Ministeriums. Er stellt fest, dass diese wenig plausibel und nicht an die aktuellen Marktentwicklungen angepasst sind. Flege betont, dass Veränderungen in der Güterstruktur nicht zwangsläufig zu einem Rückgang des Schienengüterverkehrs führen und dass auch Postsendungen problemlos auf der Schiene transportiert werden können. Bereits heute können Züge bis zu 100.000 Päckchen befördern, und das Interesse der Paketlogistiker ist vorhanden.
Wandel im Güterverkehr: Schiene als bevorzugte Transportmethode für Palettenwaren
Die Wagenhalter in Deutschland haben ihre Aktivitäten erfolgreich an die Marktveränderungen angepasst. Der Rückgang der Nachfrage nach Kohle wird den Schienengüterverkehr nicht beeinträchtigen, da immer mehr Hersteller von alternativen Energieträgern wie Wasserstoff, Flüssigerdgas und Ammoniak sowie von Unternehmen, die Waren auf Paletten transportieren, auf die Schiene setzen. Die Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung wird den Schienengüterverkehr noch effizienter machen und seine Kapazitäten in Zukunft weiter steigern.
Verkehrsunternehmen fordert: Schiene stärker fördern, Potenzial nutzen!
Die Realität in der Wirtschaft und bei Speditionen zeigt deutlich, dass die Annahmen der Prognose nicht zutreffen. Während die Straßen überlastet sind, bleiben die Fahrerkabinen der LKWs oft leer. Die steigende LKW-Maut und das Streben nach einer positiven Ökobilanz in der Logistik führen dazu, dass die Wirtschaft vermehrt auf den Schienengüterverkehr setzt. Martin Henke, Geschäftsführer des VDV, fordert daher eine Anpassung der Verkehrspolitik, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Das Potenzial des Kombinierten Verkehrs, also die frühzeitige Verlagerung vom LKW auf die Schiene, sollte ebenfalls verstärkt genutzt werden.
Wachstum von 54 Prozent im Straßengüterverkehr nicht realisierbar
Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, äußert seine Bedenken hinsichtlich des Wachstums im Straßengüterverkehr aufgrund des anhaltenden Fahrermangels. Er fordert eine Verkehrspolitik, die den prognostizierten Trend umkehrt und einen umweltverträglichen Güterverkehr fördert. Westenberger kritisiert das Bundesverkehrsministerium dafür, dass es bei der Prognose bewusst straßenfreundliche Prämissen gewählt hat und dabei die verkehrs- und klimapolitischen Ziele der Ampel-Koalition ignoriert wurden.
Schienengüterbranche warnt vor unrealistischen Prognosen im Verkehrssektor
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, betont, dass der Bundesverkehrsminister seine Politik nicht auf unrealistischen Prognosen aufbauen sollte. Stattdessen sollte er den Wandel im Güterverkehr von einer umfassenden Perspektive aus betrachten und vorhandene Konzepte nutzen. Eine effiziente Logistik ist der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft des Verkehrs. Die Eckpfeiler des Koalitionsvertrags und der Klimaziele legen klare Vorgaben fest. Jetzt ist es an der Politik, die notwendige Infrastruktur zu schaffen, um diese Ziele zu erreichen.
Wirtschaftliche Realität spricht für verstärkte Nutzung der Schiene im Güterverkehr
Die Prognose des Bundesverkehrsministeriums trifft auf Kritik seitens der Verbände der Schienengüterbranche, da sie zu stark auf den Straßenverkehr fokussiert ist und nur wenig realistisch erscheint. Die Verbände fordern stattdessen ein Konzept, das den Schienengüterverkehr besser berücksichtigt und es ermöglicht, verkehrs- und klimapolitische Ziele zu erreichen. Die Branche selbst hat sich bereits auf die Veränderungen am Markt eingestellt und zeigt sich innovativ. Durch die Einführung neuer Technologien wie der Digitalen Automatischen Kupplung wird der Schienengüterverkehr leistungsfähiger und kann in Zukunft seine Kapazitäten steigern. Die Realität in der Wirtschaft und bei Speditionen spricht ebenfalls für eine verstärkte Nutzung der Schiene. Nun liegt es an der Politik, die erforderliche Infrastruktur zu schaffen, um die Ziele des Koalitionsvertrags und der Klimaziele zu erreichen und eine effiziente Logistik zu ermöglichen.