Unterscheidung von Kohlenstoffentnahme-Methoden in EU-Zertifizierungsrahmen

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Die Position des EU-Parlaments zur Zertifizierung von Kohlenstoffentnahmen ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Durch die Definition von Kriterien und Verfahren zur Bewertung und Überwachung von CO2-Reduktionsmaßnahmen wird die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit dieser Maßnahmen gestärkt. Es ist jedoch wichtig, dass weiterhin eine offene Diskussion und Zusammenarbeit mit Umweltverbänden stattfindet, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben.

EU-Parlament nimmt Parlamentsposition zur Kohlenstoffentnahme an

Am 21. November nahmen die EU-Abgeordneten in einer Plenarsitzung in Straßburg mit großer Mehrheit die Parlamentsposition zum Zertifizierungsrahmen zur Kohlenstoffentnahme an. Bereits am 17. November hatten die EU-Mitgliedstaaten ihre Verhandlungsposition festgelegt. Mit diesem Schritt können nun die Trilog-Verhandlungen zur Erarbeitung einer entsprechenden Verordnung beginnen. Allerdings hegen Umweltorganisationen Bedenken, da das Gesetzesvorhaben die rechtliche Grundlage für die freiwillige Zertifizierung der Entnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre schaffen soll.

Differenzierte Betrachtung: Parlament legt neuen Zertifizierungsrahmen fest

Im Gegensatz zum Vorschlag der Kommission berücksichtigt die Parlamentsposition verschiedene Arten von Kohlenstoffentnahmen. Es wird zwischen „permanenten Kohlenstoffentnahmen“ durch technische Optionen mit geologischer Lagerung, landbasierten Methoden, die sowohl Emissionsminderungen als auch Kohlenstoffspeicherung umfassen können, und der Kohlenstoffspeicherung in Produkten unterschieden. Um diese Unterscheidung deutlich zu machen, wird der Zertifizierungsrahmen den Titel „Union certification framework for carbon removals, carbon farming and carbon storage in products“ tragen.

Unterschiedliche Zeiträume für Entnahmen und Speicherung festgelegt

Gemäß der Parlamentsposition sollen permanente Kohlenstoffentnahmen für eine langfristige Lösung des Klimawandels sorgen. Dies bedeutet, dass der Kohlenstoff dauerhaft oder sogar für mehrere Jahrhunderte sicher gelagert wird. Carbon Farming-Praktiken hingegen zielen darauf ab, CO2-Emissionen für mindestens fünf Jahre zu reduzieren. Dies kann durch Maßnahmen wie die Verbesserung der Bodenqualität, das optimierte Düngemanagement und die nachhaltige Tierhaltung erreicht werden. Die Kohlenstoffspeicherung in Produkten konzentriert sich auf langlebige Holzprodukte oder Baumaterialien, die den Kohlenstoff für mindestens fünf Jahrzehnte binden.

DNR-Geschäftsführer appelliert an EU-Abgeordnete wegen Emissionsreduktion

Obwohl das EU-Parlament eine differenzierte Betrachtung bei der Zertifizierung von Kohlenstoffentnahmen vornimmt, bleiben die Bedenken von Umweltorganisationen bestehen. Der DNR-Geschäftsführer Florian Schöne forderte die EU-Abgeordneten auf sicherzustellen, dass die Verordnung die bereits eingeschlagenen Wege zur Emissionsreduktion nicht gefährdet oder Greenwashing begünstigt. Es ist von großer Bedeutung, dass der Schutz der Biodiversität für alle landbasierten Aktivitäten verbindlich und ehrgeizig ist, anstatt kurzfristige Lösungen zu bevorzugen. Deutsche Umweltverbände haben bereits seit einiger Zeit auf die Schwächen des Gesetzesvorhabens hingewiesen.

Verhandlungsführer müssen Zertifizierungsrahmen genau prüfen

Die Enttäuschung von Sophie Scherger vom Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) über das Europäische Parlament liegt darin begründet, dass es die Chance verpasst hat, die Integrität und Ambition der europäischen Klimapolitik zu stärken. Wijnand Stoefs von Carbon Market Watch (CMW) warnt davor, dass in den Trilog-Verhandlungen die Verwendung und der Anwendungsbereich des Zertifizierungsrahmens sorgfältig geprüft werden müssen, um zu verhindern, dass Kohlenstoffentnahmen oder Carbon Farming-Praktiken dazu missbraucht werden, Emissionsreduzierungen zu verzögern und schmutzige Industrien als grün zu tarnen.

Differenzierte Betrachtung ermöglicht gezielte Reduktion der CO2-Emissionen

Die Festlegung einer Position zur Zertifizierung von Kohlenstoffentnahmen durch das EU-Parlament stellt einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel dar. Durch die differenzierte Betrachtung von verschiedenen Entnahmemethoden wie permanenten Entnahmen, Carbon Farming und Kohlenstoffspeicherung in Produkten kann eine gezielte und effektive Reduktion der CO2-Emissionen ermöglicht werden. Trotzdem bestehen weiterhin Bedenken von Umweltorganisationen, dass die Verordnung nicht ausreichend unterstützt und möglicherweise Greenwashing fördert. Es liegt nun an den Verhandlungsführern, in den anstehenden Trilog-Verhandlungen sicherzustellen, dass der Zertifizierungsrahmen den Integrität und Ambitionen der europäischen Klimapolitik gerecht wird und keine Verzögerungen bei den Emissionsreduzierungen verursacht.

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